Beschlagenes Fenster durch das verschwommen Straßenlichter sichtbar sind. Gefahr der Schimmelbildung im Winter steigt durch zu hohe Luftfeuchtigkeit.
Luftqualität

Winterzeit = Schimmel in der Wohnung?

Schimmel im Wohnraum ist gesundheitsschädlich.Oft ist die Gefahr jedoch nicht sofort mit bloßem Auge sichtbar. Dennoch wirken sich Schimmelsporen in der Luft negativ auf die Gesundheit aus und sollte bestenfalls gar nicht erst entstehen. Wir erklären, wie Sie anhand der Luftbestandteile einen möglichen Schimmelbefall entdecken und sogar vorbeugen.

Autor:

Undine Jaehne & Mario Körösi

Datum:

26.11.2021

Es gibt unterschiedliche Arten von Schimmel von denen einige im Verdacht stehen besonders gefährlich zu sein (z. B. Schwarzschimmel). Bislang gibt es zwar für keine Grenzwerte für die jeweilige Schimmelbelastung, da unklar ist, ab welcher konkreten Konzentration von Schimmelsporen in der Luft eine gesundheitliche Gefahr besteht. Trotzdem sollte Schimmel in der Wohnung generell vermieden werden.

Schimmel in der Wohnung kann krank machen

Schimmel in der Wohnung kann unterschiedliche Beschwerden hervorrufen. So können die eingeatmeten Sporen sowie Begleiterscheinungen von Schimmel (VOC-Gase durch sich zersetzendes organisches Material) allergische oder reizende Reaktionen verursachen oder bereits bestehende Erkrankungen – insbesondere die der Atemwege – verstärken. Die Symptome sind unspezifisch und reichen von Augenbrennen, Kopf- und Gelenkschmerzen über Entzündungen der Schleimhäute sowie Atemproblemen bis hin zu Magen-Darm-Beschwerden. Um dies zu vermeiden, sollte Schimmel im Wohnraum aus hygienischen und gesundheitlichen Gründen schnellstmöglich beseitigt werden. Besser noch sollte Schimmel gar nicht erst entstehen.

Wie Schimmel entsteht

u Schimmelbefall kann es sowohl in Alt- als auch Neubauten kommen. Denn der Pilz benötigt dafür lediglich Wärme, Wasser sowie organisches Material. Letzteres ist überall zu finden; so kann beispielsweise Holz, Tapete, Putz, Kleister oder auch Staub als Nährboden dienen. Schimmel im Innenraum ist fast ausschließlich ein Winterproblem. Durch die warme Heizungsluft entstehen optimale Bedingungen für Schimmel. Das Grundproblem: Häufig wird wegen der kalten Temperaturen nicht regelmäßig gelüftet. Durch die Atmung und Ausdünstungen von Menschen, Pflanzen sowie Tieren steigt dann die Luftfeuchtigkeit im Innenraum an. Perfektes Klima für die gesundheitsschädlichen Sporen.

Schimmel und Luftfeuchtigkeit

Kritisch wird es, wenn die Luftfeuchtigkeit im Raum besonders hoch ist. Wasser beginnt nun beispielsweise an den Außenwänden, Fenstern oder Fensterrahmen zu kondensieren. Der Grund hierfür liegt in der sehr unterschiedlichen Temperaturverteilung im Raum. Während in der Mitte des Raumes angenehme 21 Grad herrschen, ist es zugleich in Fensternähe oder direkt an der Wand oft einige Kelvin kühler. Dies hat Auswirkungen auf die Luftfeuchtigkeit. Obwohl die absolute Luftfeuchte überall im Raum gleich ist (unten im Beispiel 9,16 g/m³), kann die relative Luftfeuchte schnell bis an den Kondensationspunkt (siehe auch Taupunkt) steigen. Wodurch sich Kondenswasser bildet.

Tabelle Schimmelbildung in Abhängigkeit von Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Vor allem im Schlafzimmer kann es häufig zur Schimmelbildung kommen. Denn dies ist meist der kälteste Raum. Außerdem nimmt nachts die Luftfeuchtigkeit des Raumes durch die ausgeatmete Luft stark zu. Aufgrund des fehlenden Luftaustausches kann sich so Kondenswasser an kalten Oberflächen, etwa den Fenstern, bilden. Auch in der Küche entsteht schnell Schimmel. Hier sorgen Kochen oder Spülen für die Entwicklung von Wasserdampf. Wodurch die Luftfeuchtigkeit im Raum generell ansteigt. Herrschen große Temperaturunterschiede zwischen den verschiedenen Räumen einer Wohnung, kann dies ebenfalls Schimmel in den kühleren Räumen begünstigen. Aquarien oder Pflanzen tragen ebenfalls zu einem Anstieg der Luftfeuchte bei. Da sie fortlaufend Wasserdampf an die Luft abgegeben.

So vermeiden Sie Schimmel in der Wohnung

Richtiges Heizen und Lüften sind essenziell, um Schimmelbefall zu vermeiden. Sie sollten nach dem Duschen, Baden, Kochen oder auch Bügeln großzügig lüften. So zieht der entstandene Wasserdampf nach draußen. Öffnen Sie dafür die Fenster am besten komplett und sorgen Sie für fünf bis zehn Minuten für eine gute Durchgelüftung. Außerdem sollten Sie, wenn möglich, auf das Trocknen von Wäsche in den Wohnräumen verzichten. Falls dies unmöglich ist: Gewährleisten Sie eine regelmäßige Frischluftzufuhr. Achten Sie beim Aufstellen der Möbel darauf, dass Heizkörper nicht verdeckt werden. Nur so kann die warme Raumluft stets gut vor den kühleren Außenwänden zirkulieren, um Kälte-Wärme-Brücken (d. h. Stellen an denen der Taupunkt leicht erreicht werden kann) zu vermeiden.

Je höher also die Luftfeuchtigkeit, desto besser sind die Bedingungen für Schimmel. Dementsprechend sollte die Luftfeuchte insbesondere im Winter stets kontrolliert werden. Der maximale Grenzwert liegt bei 60 Prozent Luftfeuchtigkeit. Liegt die Luftfeuchtigkeit unter 60 Prozent, beugen Sie Schimmelbefall so gut wie möglich vor. Dennoch sollte die relative Luftfeuchtigkeit auch nicht zu niedrig sein, um ein Austrocknen der Schleimhäute zu verhindern (siehe Blogartikel zur Mindestluftfeuchte).

Luftfeuchtigkeit mit dem air-Q kontrollieren

Indem Sie die Luftfeuchtigkeit über den Tag hinweg messen, werden Feuchte-Peaks sichtbar. Dadurch können Sie gegensteuern und somit Schimmel vorbeugen. Dies kann mit einfachen Hygrometern oder leichter noch – dem air-Q – problemlos bewerkstelligt werden. Der Luftanalysator überwacht und zeichnet fortlaufend alle Messgrößen wie Luftfeuchte, Temperatur und auch Luftschadstoffe auf. Im air-Q wird die absolute Luftfeuchtigkeit von einem Sensor für die relative Luftfeuchtigkeit mit sehr hoher Genauigkeit ermittelt. Aus dem gemessenen Wert leitet das Luftmessgerät die absolute Luftfeuchtigkeit punktgenau ab.

air-Q im Schlafzimmer auf einem Nachttisch neben einem Bett
Der air-Q überwacht verlässlich die Luftqualität Ihrer Wohnung

(Titelbild: Pixabay / StockSnap)

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