Was ist Feinstaub?
Feinstaub besteht sowohl aus festen als auch flüssigen Schwebstoffen und wird als PM (englisch: particulate matter) abgekürzt. Die Größe der Partikel variiert: von ultrafeinen Teilchen mit einer sehr geringen Größe von nur 1 µm bis zu 10 µm. Die Größe erkennt man an der Zahl hinter dem PM, also PM₁₀, PM₂,₅ oder PM₁. Da selbst die “großen” Feinstaubteilchen sehr klein sind, gelangen sie über die Atmung bis tief in die Bronchien und können den Körper nachhaltig beeinflussen. Das Problem: Oft heften sich an die Partikel Allergene, die Allergien auslösen oder verstärken können.
Welche gesundheitlichen Auswirkungen hat eine zu hohe Feinstaubbelastung?
Feinstaubpartikel reizen die Atmung und können entzündliche Veränderungen hervorrufen. Gelangen die kleineren Partikel sogar in den Blutkreislauf, beeinflussen sie hier das Herz-Kreislauf-System und können das Herzinfarktrisiko steigern. Weitere mögliche Symptome sind Reizung der Schleimhäute von Augen, Nase und Rachenraum.
air-Q Test: Gelangt Feinstaub auch durch geschlossene Fenster?
Feinstaub gelangt über offene Fenster oder über Schuhe und Kleidung in Innenräume. Hilft es, die Fenster geschlossen zu halten, um den Feinstaub auszusperren? Wir haben es überprüft und mit dem Luftmessgerät air-Q in der Silvesternacht nachgemessen. Denn beim Abfeuern von Raketen & Co. werden enorme Mengen an Feinstaub freigesetzt: ideale Bedingungen für eine Überprüfung.
Den Praxistest führten wir in der Silvesternacht und in zwei verschiedenen Leipziger Stadtteilen durch: zum einen in unserem Büro in Plagwitz, dieser Stadtteil liegt abseits der Innenstadt, zum anderen in der Wohnung unserer Kollegin im Leipziger Zentrum. Im Zentrum fand das jährliche große Feuerwerk statt. In beiden Räumlichkeiten waren die Fenster und Türen während der Testmessung mit dem Luftanalysator verschlossen und keine Personen anwesend.
Die air-Q Testmessung in unserem Büro von 22 bis 2 Uhr zeigt bereits vor Mitternacht vereinzelte Anstiege der Feinstaubwerte. Starteten die Ausgangswerte bei 0 PM, so konnte das Luftmessgerät innerhalb der ersten beiden Stunden sowohl größere Partikel (PM₁₀) als auch kleinere Feinstaubteilchen (PM₂,₅) ermitteln. In dieser Zeitspanne zeigt der air-Q unbedenkliche Werte von maximal 0,5 μg/m³. Nach einer kurzen Zeitspanne von jeweils 10 bis 15 Minuten erholen sich die Werte immer wieder. Mit Einsetzen des Feuerwerks gegen 24 Uhr steigt die PM-Konzentration jedoch konstant an. Trotz einiger kurzer Erholungsphasen kann sich die Qualität der Raumluft bei geschlossenem Fenster nicht regenerieren. Mit Maximalwerten von 3,2 μg/m³ für die größeren Partikel und 2,8 μg/m³ für PM₂,₅ handelt es sich um einen enormen Anstieg der Schadstoffbelastung im Raum.
Die Testmessung in der privaten Wohnung im Zentrum fand zwischen 19 und 3 Uhr statt. Hier waren die Anfangswerte für Feinstaub zu Beginn der Testaufzeichnung bereits leicht erhöht. Im Gegensatz zur Büromessung konnten sich die Luftwerte in der Wohnung zwischenzeitlich nicht erholen, sondern stiegen konstant an. So erreichte die PM-Belastung bereits vor null Uhr 10 μg/m³. Mit dem Einsatz des Feuerwerks nimmt die Konzentration sprungartig zu und erreicht gegen 1:30 Uhr ihren Höchststand bei etwa 33 μg/m³. Zur Info: Laut Weltgesundheitsorganisation WHO liegt der Jahresgrenzwert bei 25 μg/m³ für PM₂,₅.
Neben dem Feinstaub wurde zusätzlich die Lärmbelastung gemessen. Diese schwankt zwischen 19 und 24 Uhr zwischen 40 und 47 Dezibel. Gegen 24 Uhr wird der Höchstwert von 64 dB erreicht und flacht anschließend wieder leicht ab. Während des gesamten Testzeitraums ermittelte der air-Q eine durchschnittliche Lärmbelastung von 42,88 dB. Die Grenzwerte liegen für Innenräume bei tagsüber 35 dB und nachts 25 dB.
Fazit
Unsere Testmessung zeigt, dass Feinstaubpartikel trotz geschlossenem Fenster in die Wohnung gelangen und hier die Luftqualität stark beeinflussen. Eine Überprüfung der Luftbestandteile ist demnach empfehlenswert.