Luftreiniger Briiv mit Nachfüllpack Moos und air-Q Lab Logo auf grünem Hintergrund
Testmessungen

Briiv – Der nachhaltigste Luftfilter? Wir haben ihn im air-Q Lab getestet!

Saubere Raumluft durch Pflanzenkraft: Das verspricht der Luftfilter Briiv, der zu 90 Prozent aus natürlichen und erneuerbaren Materialien besteht. Ob der selbsternannte nachhaltigste Luftfilter der Welt diesen großen Erwartungen auch gerecht wird, haben wir mit unserem Luftmessgerät air-Q nachgemessen. Die Ergebnisse des Tests lesen Sie hier.

Autor:

Undine Jaehne

Datum:

11.8.2023

Was ist der Briiv Luftfilter? Wir stellen den Luftreiniger kurz vor

Laut Hersteller kann ein Briiv so viel Raumluft reinigen wie 3.043 mittelgroße Zimmerpflanzen. In dem Reiniger, der wie ein stylisches Terrarium aussieht, befinden sich sichtbar verschiedene Schichten aus frischem Moos, Kokosnussschalen und einer Nano-Matrix-Kombination. Aufgrund des naturbelassenen Designs wirkt das Gerät fast wie ein Mini-Gewächshaus und trägt zur Raumdekoration bei.

Über einen Ventilator im Boden wird die Luft angesaugt und durch drei Filterschichten gezogen, bevor sie wieder an die Umgebung abgegeben wird. Im Moos sowie dem Filter aus Kokosnussschalen sollen große Partikel wie Staub oder Tierhaare aus der Luft hängen bleiben, sodass die Luft von diesen Schwebstoffen gereinigt wird. Beide Materialien können im Hauskompost biologisch abgebaut werden. Neben Moos und Kokosnussschalen besitzt der Briiv einen Filter aus Aktivkohle aus Walnussschalenabfällen, die die Luft reinigen und mit einem angenehmen Duft anreichern soll. Zusätzlich wird ein enges Netz aus hochmodernen Nanofasern verwendet, das feinste schädliche Partikel aus der Luft binden soll.

1,5 Kubikmeter (m³) gereinigte, saubere Luft stelle der Luftreiniger pro Minute zur Verfügung. So sei der Briiv in der Lage, die Luftqualität in einem 36 m² großen Wohnraum in nur einer Stunde zu verbessern.  

Folgende Giftstoffe soll der Briiv Luftfilter entfernen können:

  • PM₂,₅, PM₅, PM₁₀ (Feinstaubpartikel, Allergene wie Tierhaare oder Pollen, Verbrennungsemissionen, Rauch, Gerüche)
  • VOC (flüchtige organische Verbindungen)

Alle Filterschichten haben unterschiedliche Altbarkeitszeiten, die auch von der gewählten Stufe beeinflusst werden: Je geringer die gewählte Geschwindigkeit ist, desto länger kann der Filter genutzt werden. 

So lange halten die Briiv Filter:

  • Moosfilter: 360 Tage (Geschwindigkeit 1 & 2) bis 250 Tage (Geschwindigkeit 3 & 4)
  • Kokosnussfilter: 360 Tage (Geschwindigkeit 1 & 2) bis 250 Tage (Geschwindigkeit 3 & 4)
  • Nano-Matrix-Filter: 90 Tage (Geschwindigkeit 1 & 2) bis 60 Tage (Geschwindigkeit 3 & 4)

Hinweis: Das Moos muss während der Nutzung nicht befeuchtet werden. Außerdem enthält das Starterpaket drei Nanofilter zum Austauschen.

Luftreiniger Briiv in der Draufsicht auf das Moos
So grün kann ein Moosfilter aussehen

Der Briiv Praxistest mit dem Luftmessgerät air-Q

Der erste Eindruck des Luftreinigers war sehr überzeugend. Entsprechend dem nachhaltigen Motto wurde der Briiv in einer plastikfreien Verpackung geliefert. Das Gerät wurde dabei gut durch Stabilisatoren aus Pappmaché gesichert. Separat in einem kleinen Jutesäckchen verpackt, kam das frische Moos. Insgesamt wirkt der Briiv sehr hochwertig und sieht stylisch aus, besonders da der Kokosfilter und das Moos im Glasbehälter zu sehen sind. Auch das Handling funktioniert einfach: 

Die App ließ sich schnell installieren und so war der Briiv Luftfilter innerhalb von wenigen Minuten betriebsbereit. Sogar ohne Anleitung kann der Reiniger gestartet werden, da alles sehr intuitiv funktioniert. So lässt sich eine LED-Leiste per Touch bedienen und somit die Ventilatorstärke einstellen. In der App lässt sich ein individueller Reinigungszeitplan hinterlegen.

Testaufbau Luftmessgerät air-Q und Luftreiniger Briiv
Versuchsaufbau Luftmessgerät air-Q & Luftreiniger Briiv

Während der Filter bei den Stufen 2 bis 3 leise arbeitet, ist er auf der höchsten Stufe hingegen recht laut. Wenn der Reiniger läuft, kann man die unten ausströmende Luft spüren und einen waldigen Geruch nach Moos riechen.

air-Q Lab: Die Ergebnisse

Wir führten mit dem Luftreiniger mehrere Tests durch und überprüften seine Auswirkung auf unterschiedliche Szenarien mit unserem Luftmessgerät air-Q.

Test: Briiv unter “Laborbedingungen”

Zunächst schauten wir uns an, wie der Luftreiniger in einem unverschmutzen Umfeld agiert. Um eine quasi “normale” Raumluft zu simulieren, nutzen wir eine 1m³ große Kiste. Zunächst ließen wir für eine Stunde (zwischen 10:50 und 11:50 Uhr) den air-Q eine Analyse der Luftbedingungen in der Kiste erstellen. Anschließend stellten wir auch den Briiv mit in das Luftlabor. Zwischen 11:55 und 12:55 Uhr arbeitete der Luftreiniger – eingestellt auf der höchsten Stufe und per Powerbank betrieben.

Auswertungsdiagramm Luftmessgerät air-Q zum Leistungs- und Gesundheitsindex
Der Luftreiniger Briiv steigert laut air-Q Analyse den Gesundheits- & Leistungsindex

Gemessen wurden der Gesundheits- und Leistungsindex, Flüchtige Organische Verbindungen (VOC) sowie die Luftfeuchtigkeit. Wie die Auswertungsdiagramme zeigen, veränderten sich alle Werte deutlich zum Positiven direkt nachdem der Briiv eingeschalten wurde.

Auswertungsdiagramm Luftmessgerät air-Q zur relativen Luftfeuchtigkeit
Die relative Luftfeuchtigkeit konnte durch den Luftreiniger deutlich gesteigert werden

Während der Leistungsindex zum Versuchsanfang bei knapp über 30 Prozent lag, stiegen die Werte beim Einschalten des Briiv sprungartig an und erreichten im Peak über 40 Prozent. Eine Optimierung um 33 Prozent. Auch der zuvor bei ca. 56 Prozent liegende Gesundheitsindex stieg durch die Aktivierung des Luftreinigers auf fast 78 Prozent an. Eine Verbesserung um fast 40 Prozent.

Auswertungsdiagramm Luftmessgerät air-Q zum Messwert VOC
Flüchtige Organische Verbindungen konnten durch den Moosfilter abgebaut werden

Die relative Luftfeuchtigkeit betrug zum Experimentanfang etwa 58 Prozent. Als Mindest-Grenzwert für einen guten Gesundheitsindex sollte die Raumfeuchtigkeit bei 60 Prozent liegen. Dieser Wert stieg durch den Briiv konstant auf knapp unter 64 Prozent an. Die Qualität der Raumluft konnte somit auf ein empfohlenes Maß angehoben werden.

In der Box schwebten anfangs viele VOC-Teilchen, die eventuell vom Parfum der durchführenden Testperson stammten. Der Anfangswert lag bei 2.500  ppb (Teile pro Milliarde) und überstieg damit den empfohlenen Grenzwert von 1.200 ppb. Nach Einschalten des Brii sank der VOC-Gehalt der Luft in weniger als 10 Minuten auf etwa 700 ppb und unterschritt somit den Grenzwert. 

1. Praxistest: Briiv unter “normalen Luftbedingungen”

Unser zweiter Test widmete sich einem längeren Versuchszeitraum. Zwischen dem 1. und 5. August war der Briiv jeden Tag von 7 bis 12 Uhr im Einsatz – stets auf der höchsten Stufe eingestellt. Als Versuchsort wählten wir einen gewöhnlichen Raum von ca.38 m³. Während der fünf Tage wurde der Raum weder gelüftet noch eine künstliche Verschmutzung hergestellt. Außerdem waren im Raum keine Personen anwesend, die Luftschadstoffe in den Raum bringen konnten. 

Der durchschnittliche Gesundheits- und Leistungsindex während der Testphase betrug ~ 59 Prozent. Das Diagramm zeigt, dass die Werte steigen, während der Briiv läuft.

Auswertungsdiagramm Luftmessgerät air-Q zum Gesundheits- und Leistungsindex
Der Langzeittest zeigt eine Anhebung des Gesundheits- & Leistungsindex mit laufendem Luftreiniger

Deutlich sichtbar ist, dass die Raumluft eine relativ gute Qualität aufweist, obwohl nicht gelüftet wurde. Relevante Grenzwerte wurden demnach nicht überschritten und die Luft blieb auf einem unbedenklich guten Niveau. Es hat demnach einen positiven Effekt, den Briiv täglich einzusetzen. Über einstellbare Zeitintervalle können Sie das Gerät sogar für den täglichen Einsatz konfigurieren.

Die Wirkung des Briiv zeigt der direkte Vergleich ohne den Luftreiniger. Das Diagramm bildet die Luftentwicklung über dieselbe Zeitspanne eine Woche zuvor ab, nur dass während dieser Testphase lediglich das Luftmessgerät air-Q im Versuchsraum lief. Auch hier lief der Versuch über fünf Tage, der Raum wurde nicht gelüftet, nicht künstlich verschmutzt und es waren keine Personen anwesend. Im Gegensatz zumTest mit dem Briiv lag die  durchschnittliche Indizes mehr als 10 Prozent (~48 Prozent) unter dem Ergebnis mit dem Luftreiniger –  trotz gleicher räumlicher Bedingungen.

Auswertungsdiagramm Luftmessgerät air-Q zum Gesundheits- und Leistungsindex ohne Luftreiniger Briiv
Der Gesundheits- & Leistungsindex ohne eingeschalteten Briiv ist geringer als mit laufendem Gerät

2. Praxistest: Briiv mit “künstlicher Luftverschmutzung”

Während des zweiten Praxistests wollten wir untersuchen, wie gut das Gerät eine vorhandene Luftverschmutzung tatsächlich abbauen und für eine gesündere Raumluft sorgen kann. Um die Wirkung des Luftreinigers bei einer Luftverschmutzung objektiv einschätzen zu können, haben wir zunächst geschaut, wie sich die Luftqualität nach einer Verschmutzung ohne einen Luftreiniger normalisiert bzw. verhält. 

Um den Raum künstlich zu verschmutzen, zündeten wir für 3 Minuten eine Räucherkerze an und versprühten 15 Spritzer alkoholische Lösung (Desinfektionsmittel) in den Raum. Mit dem air-Q prüften wir 24 Stunden lang, wie lange es braucht, damit die Schadstoffe aus der Luft verschwinden.

Auswertungsdiagramm Luftmessgerät air-Q zur Feinstaubverschmutzung
Durch die Räucherkerzen stieg der Feinstaubwert stark an

Das Diagramm zeigt, dass die Menge an Feinstaub-Partikel (2,5 pm) ihren Höchstwert um 10:16 Uhr mit 186 µg/m³ erreichte. VOC erreichte um 10:24 Uhr mit > 60.000 ppb seinen Höchstwert.

Auswertungsdiagramm Luftmessgerät air-Q zur VOC-Verschmutzung
Durch die künstliche Verschmutzung stieg auch der VOC-Wert an

Der air-Q stellte einen unbedenklichen Feinstaubwert um 14:17 Uhr fest. Innerhalb von 24 Stunden konnte somit der Feinstaubwert auf ein unbedenkliches Level gesenkt und demnach die künstliche Verunreinigung durch den Briiv beseitigt werden. Der VOC-Wert sank hingegen bis zum nächsten Tag nicht unter 6.000 ppb. Wobei der Briiv die in der Luft schwebenden Teilchen von 60.000 auf 6.000 ppb reduzieren konnte.

Da die VOC-Werte trotzdem sehr hoch waren, wurde im Vorfeld des zweiten Experiments kurz gelüftet.

Auswertungsdiagramm Luftmessgerät air-Q zur Luftreinigung mit dem Briiv
Die Messwerte konnten durch den Luftreiniger reduziert werden

Am Folgetag wiederholten wir das Experiment und verschmutzen den Versuchsraum abermals, indem wir eine Räucherkerze für 3 Minuten brennen ließen und 15 Spritzer Alkohol in den Raum sprühten. Danach stellten wir den Briiv auf höchster Stufe ein und analysierten die Dauer der Luftreinigung.

Der Feinstaub-Anfangswert (2,5 pm) lag um 10:15 Uhr bei einem Höchstwert von 163 µg/m³. Der VOC-Höchstwert erreichte um 10:27 Uhr abermals über 60.000 ppb. Bereits um 11:40 Uhr und somit ca. 3 Stunden schneller als am Versuchstag zuvor, stellte der air-Q einen unbedenklichen Feinstaubwert fest. Wir konnten sehen, wie der Briiv die Schadstoffe ansaugte. Abermals lag der VOC-Wert nach 24 Stunden immer noch deutlich über dem empfohlenen Grenzwert bei über 10.000 ppb. Trotz eingeschaltetem Luftreiniger konnten die Flüchtigen Organischen Verbindungen nicht ganz abgebaut werden. Diese restlichen Rückstände müssten abermals durch Lüften abtransportiert werden.

Unser Test zeigt, dass ein Luftreiniger keinen generellen Ersatz zum Lüften darstellt. Hinsichtlich der VOC-Verschmutzung muss festgehalten werden, dass die VOC-Konzentration im Experiment extrem hoch war und sich das eher dickflüssige Desinfektionsmittel statt vernebelt in der Raumluft zu schweben auf Oberflächen absetzte. Es konnte also nur ein Teil aus der Luft gereinigt werden, da nicht alle Partikel in der Luft schwebten, sondern aufgrund ihres Gewichts zum Boden sanken.

Auswertungsdiagramm Luftmessgerät air-Q zur Luftreinigung mit dem Briiv
Die Messwerte konnten durch den Luftreiniger deutlich gesenkt werden

Fazit: Das Luftmessgerät air-Q bestätigt die luftreinigende Wirkung des Briiv 

Der Luftreiniger Briiv funktioniert gut. Gerade der Feinstaubwert senkte sich extrem schnell. Positiv zu vermerken: Durch das Moos und die Naturmaterialien riecht die gefilterte Luft sehr gut nach “Waldluft”. Der Raum wirkt erfrischt. Daher können wir den Briiv empfehlen. Insbesondere am Arbeitsplatz scheint der Luftreiniger Sie dabei zu unterstützen, einen klaren Kopf zu bewahren. Weitere Anwendungsgebiete sehen wir in der Küche, wo Gerüche entstehen und Feinstaubwerte beim Kochen, Braten oder Toasten oft erhöht sind. Zudem sieht der Briiv sehr stylisch aus und wirkt anders als andere Elektrogeräte wie ein Dekogegenstand.

Referenzen

Beitragsbild: air-Q/canva.com

Charts: Auswertungsdiagramme air-Q

Bilder Briiv Luftreiniger & air-Q: air-Q

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