Laut dem Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) ist seit fast 15 Jahren ein Drittel der Brände auf Elektrizität bzw. einen Kabelbrand zurückzuführen. Häufig entstehen diese Brände im privaten Bereich, da dort keine verpflichtende regelmäßige Prüfung der elektrischen Geräte besteht wie im gewerblichen Bereich. Besonders Schwelbrände sind tückisch, da sie in der Wand verborgen sind, dennoch Gase abgeben und sich bei Kontakt mit Sauerstoff in einen offenen Brand verwandeln und infolgedessen zu Wohnungsbränden führen können.
Wie entsteht ein Kabelbrand
Ein Kabelbrand entsteht bei einer unzulässig hohen Erwärmung in Elektroinstallationen oder einem elektrischen Leiter, was zu einem Brand oder Schwelbrand, z. T. auch in Verbindung mit einem Stromausfall, führen kann. Ursache dafür ist normalerweise eine thermische Überlastung des Leiters, was eine zu starke Erwärmung dessen zur Folge hat.
Ursachen von Kabelbränden:
- Ein Kabelbruch kann ursächlich für Kabelbrände sein, da zu hohe Stromdichten in dem entsprechenden Bereich des Kabels entstehen (Kabelquerschnitt zu gering für den fließenden Strom). Daraufhin erwärmt sich das Kabel stark und es kommt zu Schäden der Isolierung, was zu Kurzschlüssen führt und in einem Kabelbrand enden kann.
- Lose Steck- und Klemmverbindungen können ebenfalls einen Kabelbrand verursachen, da auch hier die Kontaktstelle sehr klein ist und sich stark erwärmen kann.
- Altersbedingtbedingt verschleißen Leitungen aufgrund von Oxidation sowie Korrosion, wodurch sich Kabelverbindungen mit der Zeit ebenfalls lockern können. Die hohen Temperaturen können die verarbeiteten Kunststoffe verschmoren. Dadurch können giftige und brennbare Gase sowie Dämpfe entstehen, die wiederum ebenfalls einen Brand nach sich ziehen können.
- Häufig sind Steckdosenleisten die Auslöser von Kabelbränden, da diese durch das Anschließen von Mehrfachsteckdosen überlastet werden können. Diese enden zwar nicht unbedingt in einem Brand, allerdings können sie die Stromleitungen und deren Substanz beständig über einen längeren Zeitraum hinweg schwächen. So führen hohe Ströme zu einer erhöhten Wärmebelastung, wodurch die Isolierungen der Leitungen porös werden. Dadurch steigt mit der Zeit die Gefahr eines Schwelbrands, der vor allem in Wänden über einen längeren Zeitraum hinweg zunächst unentdeckt bleiben kann.
- Schlecht verarbeitete Produkte, welche nicht den gängigen Sicherheitsstandards entsprechen, können ebenfalls einen Risikofaktor darstellen und zu Elektronikbränden / Kabelbränden führen.
- Durch Blitzeinschlag kann es ebenfalls zu Kabelbränden kommen.
Vorbeugen von Kabelbränden
Eine Kontrolle der Isolierung ist hilfreich, da z. B. geknickte oder gequetschte Kabel sich an den dementsprechenden Stellen erhitzen. Dadurch kommt es zu Schäden der Ummantelung, was Kurzschlüsse zur Folge haben kann. Weiterhin sollten Überlastungen der Kabel vermieden werden. Dazu zählen u. a. voll ausgelastete Mehrfachsteckdosen oder mehrfach verzweigte Steckdosenleisten, Elektroheizungen und beispielsweise bei Lampen die angegebene Leistung nicht zu überschreiten. Defekte Kontakte und weitere Probleme wie Wackelkontakte können zu Überhitzungen und einem Schwelbrand führen, weswegen solche Kontakte instandgesetzt werden sollten. Mittels einer Thermografieprüfung, bei der eine Wärmebildkamera zum Einsatz kommt, können elektrische Anlagen und Installationen untersucht und ihre Oberflächentemperatur ermittelt werden.
Überwachung der Luftqualität zur Prävention von Kabelbränden
Die Folge eines Kabelbrands kann ein fataler Wohnungsbrand sein bei dem die komplette Wohnung oder das Haus zerstört wird. Rauchmelder helfen zwar an dieser Stelle und retten Leben – z. B. wenn der Brand in der Nacht entsteht, wenn alle schlafen. Rauchmelder schlagen allerdings generell erst dann an, wenn der Brand bereits besteht.
Besser wäre eine Detektion bevor der Brand überhaupt ausbricht – also während der Entstehung. Bei einem entstehenden Kabelbrand werden verschiedene typische Gase in die Raumluft freigesetzt. Dazu zählen – je nach Art der Isolierung – Stickstoffdioxid, Feinstaub und VOCs. Können diese detektiert werden, wäre eine Vorwarnung möglich.
Der air-Q kann bereits kleinste Veränderungen der Luftqualität eines Raums erfassen und erkennen. Steigen kurzfristig oder über einen längeren Zeitraum die Werte der genannten Stoffe an, obwohl keine andere bekannte Quelle vorhanden ist, dann sollte schnellstmöglich reagiert werden, um einen möglichen Brand zu vermeiden. So ist der air-Q nicht nur ein sehr sensibler Rauchmelder und Kohlenmonoxidmelder, sondern wird auch zum Brand-Präventionssensor.