Schaufel bw. Kerblech und Besen auf dem Boden sowie zusammengefegter Hausstaub, der sich schon zu Wollmäusen verdichtet hat.
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Hausstaub: Wie entstehen Wollmäuse und wie schützen wir unsere Gesundheit?

Hausstaub, ein Gemisch aus verschiedenen organischen und anorganischen Teilchen, kann unsere Gesundheit ernsthaft schädigen. Ursachen können natürlich oder menschlich sein. Der Blog-Artikel liefert Informationen, was häuslicher Staub ist, welche Auswirkungen die Partikel haben - und wie wir uns vor den Folgen schützen können.

Autor:

Maria Heß

Datum:

11.3.2020

Was ist Hausstaub?

Der Staub in unseren Innenräumen ist ein Gemisch aus verschiedenen organischen wie anorganischen Teilchen. Diese Teilchen können über längere Zeiträume in Gasen, also auch der Luft, schweben. Einerseits gelangt Hausstaub von außen ins Zimmer - so etwa Ruß, Blütenpollen, Pilzsporen, Gesteinsstaub, Metallteilchen oder Rauchpartikel, Bakterien und Fasern. Andererseits kann die Entstehung von Staub auch innerhalb eines Raumes passieren, zum Beispiel durch Hautschuppen, beim Abbrennen von Kerzen oder Räucherstäbchen, dem Streicheln von Haustieren oder auch durch Ausgasungen flüchtiger organischer Verbindungen (VOCs) aus Wandfarben, Holzschutz- oder auch Reinigungsmittel.

Hausstaub kann bei natürlichen Prozessen oder durch den Menschen (d.h. anthropogen) bei chemischen, mechanischen und thermischen Prozessen oder unvollständigen Verbrennungen entstehen. Zu den wichtigsten anthropogenen Emissionsquellen zählen Industrie, Landwirtschaft und Straßenverkehr.

Die Unterscheidung von Staub geschieht entweder über die Größe oder die Staubart. Bei der Partikelgröße wird zwischen Grobstaub, Feinstaub, lungengängigem Staub und schließlich Ultrafeinstaub differenziert. Zu den ultrafeinen Partikeln zählen etwa Faserstaub, Gesteinsstaub, Blütenpollen und natürlich Hausstaub.

Der Hausstaub enthält auch Hautschuppen, Lebensmittelreste, Milbenkot und sogar Kleinstlebewesen. Die Partikel schweben durch die Luft, verbinden sich teilweise miteinander und mit anderen Schadstoffen, und sinken nach einer Weile durch die Schwerkraft zu Boden. Dort sind sie als Flusen oder Wollmäuse für alle Bewohner sichtbar.

Hausstaub: Welche Auswirkungen haben Wollmäuse auf unsere Gesundheit?

Die gesundheitlichen Gefahren durch Hausstaub variieren je nach Größe und Zusammensetzung der Partikel sowie nach der Form, in der sie in den Körper gelangen. Dabei werden drei Arten der Aufnahme unterschieden:

  • durch Atmung (inhalativ)
  • durch Schlucken, z.B. bei Kleinkindern (oral)
  • durch Kontakt an Haut und Schleimhäuten (dermal)

Größere Partikel werden häufig von Nase, Mund und den oberen Atemwegen aufgehalten, so dass sie meist nicht bis in die Lunge vordringen. Diese Hausstaubpartikel schädigen vor allem die äußeren Organe. Sie greifen also die Haut und die Schleimhäute an und können zu Irritationen oder gar Entzündungen der Augen führen.

Kleinere Staubteilchen gelangen häufig bis in die Lunge. Die Schadstoffe können in die Blutbahn und schließlich in sämtliche Organe eindringen. Dadurch kommt es nicht nur zu Schädigungen des Herz-Kreislauf-Systems, sondern auch zu bisher wenig erforschten Auswirkungen auf die inneren Organe. In besonders gravierenden Fällen können verschiedene Krebsarten die Folge sein. Auch das können Erregern von Infektionskrankheiten am Hausstaub andocken. Eine mögliche Folge sind Entzündungen im Körper. Nachweislich können sogar Meningitis-Bakterien über Staubpartikel in den Körper gelangen und damit die lebensgefährliche Hirnhautentzündung hervorrufen.

Auch Diabetes, Fettleibigkeit sowie Schilddrüsenerkrankungen und sogar Unfruchtbarkeit werden mittlerweile mit verunreinigter Luft in Verbindung gebracht.

Die meisten Schäden durch Hausstaub betreffen aber die Atemwege. Besonders vorbelastete Patienten, zum Beispiel mit COPD (chronisch-obstruktive Lungenerkrankung), erleben durch schadstoffbelasteten Hausstaub eine Verschlimmerung ihrer Symptome. Staub kann auch Auslöser für eine Luftröhren- oder gar eine Lungenentzündung sein.

Besonders häufig führt belastete Luft zu atopischen Erkrankungen. Diese werden durch Allergene – also eigentlich harmlose Substanzen, die vom Körper als schädlich eingestuft und dementsprechend bekämpft werden – ausgelöst. Blütenpollen sowie der Kot der Hausstaubmilben oder auch Tierhaare und Schimmelpilzsporen verursachen schon innerhalb des ersten Lebensjahres allergische Reaktionen. Aus diesen Reaktionen entwickeln sich im Zeitverlauf allergischer Schnupfen (Heuschnupfen), allergisches Asthma beziehungsweise atopische Ekzeme (Neurodermitis).

Wie schützen wir unsere Gesundheit?

Die Gefahren von Hausstaub und der Schutz davor sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Schon im Mutterleib kann sich die Schadstoffbelastung auf die Entwicklung des Kindes auswirken. Daher ist es wichtig, genau zu wissen, welche Schadstoffe sich in der Luft befinden, um diese dann effektiv beseitigen zu können.

Sollten sich Symptome zeigen oder gar verstärken, ist die Abklärung beim Arzt unabdingbar, um chronische oder gar lebensgefährliche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass das Fenster bei hoher Schadstoffbelastung der Außenluft geschlossen bleibt – für einen Luftaustausch müssen dann eher weit geöffnete Türen oder Fenster zur Hofseite sorgen. Besonders in der Pollenflugsaison sollten Allergiker nur zu bestimmten Zeiten ihre Wohnräume durchlüften – in der Stadt eher morgens und auf dem Land eher in den Abendstunden.

Ist die Feinstaubbelastung hoch, sollte auf Sport und schwere körperliche Arbeit verzichtet werden. Denn die schnellere Atmung bei körperlicher Anstrengung führt zu erhöhter Aufnahme von Schadstoffen.

Damit die Raumluft gesünder wird, sollte beim Kauf von Möbeln und Wohnaccessoires stets der eigenen Nase vertraut werden. Alles, was wahrnehmbare Gerüche verströmt, enthält flüchtige organische Verbindungen, die ausgasen und sich in den Wohnräumen an Staubpartikel andocken.

Auch viele Materialschutz- und Reinigungsmittel sowie Wandfarben enthalten diese Schadstoffe. Bei der Auswahl entsprechender Produkte sollte der Blick darauf gerichtet werden, dass sie möglichst wenige VOCs und sonstige Schadstoffe enthalten.

Luftfilter und Luftreiniger: Von Ionisation, HEPA- und Aktivkohlefiltern bis zu Pflanzen

Da sich Schadstoffe im Innenraum selbst bei gründlicher und regelmäßiger Staubentfernung nicht vollständig vermeiden lassen, können Luftfilter oder Luftreiniger Abhilfe verschaffen. Allerdings sollte genau darauf geachtet werden, für welche Technologie man sich entscheidet. Geräte, die mit Ionisation arbeiten, sind zwar wartungsarm, haben einen niedrigen Stromverbrauch und filtern auch kleinste Partikel aus der Luft. Doch gleichzeitig emittieren sie schädliches Ozon.

Luftreiniger mit HEPA-Filtern können weder alle Gase und Gerüche noch kleinste Feinstaubteilchen aus der Luft filtern. Im Unterschied zu Ionisationsgeräten arbeiten sie aber schadstoffarm.

Auch Reiniger mit Aktivkohlefilter emittieren keine weiteren Schadstoffe. Sie können sogar Gerüche und Gase aus der Luft filtern. Allerdings müssen die Filter vergleichsweise häufig gewechselt werden.

Eine Alternative sind biologische Luftfilter. Zurzeit drängen einige Innovationen auf den Markt, die mit pflanzlicher Hilfe die Luft reinigen. Obwohl sie die Luft gezielt ansaugen, um die größtmögliche Wirkung zu erzielen, arbeiten sie sehr energiesparend. Teilweise benötigen sie überhaupt keinen Strom. Zudem sind sie besonders wartungsarm und führen nicht zu unerwünschten Nebenwirkungen. Da es sich hier allerdings um relativ neuartige Technologien handelt, können bislang kaum verlässliche Rückschlüsse über ihre tatsächliche Filterleistung gezogen werden.

(Bild: Stilfehler/Wikimedia Commons)

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