Antwort Robert Pohl (Ingenieur und engagierter Vater): Es gibt im Rahmen der umfassend und fein sizelierten Weisungswege und verteilten Verantwortlichkeiten keinen gangbaren und etablierten Weg, der zur Lösung dieser Probleme nach bekanntem Verwaltungshandeln zwischen Schulleitung, Hortleitung, LaSuB, Hortträger, Gebäudeeigentümer und Gebäudebetreiber sowie Organisationen wie Gesundheitsschutz, Arbeitsschutz, Jugendamt oder Unfallkasse beiträgt. Die Problemlage ist vergleichsweise neu. Gemessen an Überbelegung, dem anspruchsvollen energetischen Standard des Gebäudes als Passivhaus sowie der zunehmend und besonders in dicht bebauten Stadtteilen signifikanten Steigerung des Temperaturniveaus im Sommer ist die Erwärmung des Schulgebäudes wahrscheinlich heute auch anders einzuschätzen als es damals zum Stand der Planung absehbar war.
Zudem ist die Stadt Leipzig nach wie vor eine wachsende Stadt mit allen damit in Zusammenhang stehenden Herausforderungen (finanzielle und personelle Kapazitäten sowie Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels).
Im Laufe der Jahre wurden über 20 Maßnahmen zur Kühlung oder zur Verschattung des Gebäudes diskutiert und mit nur begrenztem Erfolg umgesetzt. Und es bestand Unklarheit über die Potentiale, Funktionsweise und Flexibilität der bestehenden Lüftungstechnik.
Antwort Christiane Dubiel, stellvertretende Schulleiterin: Seit Jahren existiert an der Schule die Arbeitsgruppe Hitze, die verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Hitzesituation diskutiert hat. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören:
● Baumpflanzungen
● Verschattungen der Dachterrasse und des Hofes
● Fassadenbegrünung
● Regelmäßiger Raumwechsel der Klassen
● Rundgänge mit Klimaarchitekten
● Versagung weiterer Klassenaufnahmen zur Vermeidung vonÜberbelegung
● Bewegliche Klimageräte in den Klassenzimmern
● Werbung für die Problematik im Stadtbezirksrat
● Bekleben der Scheiben mit Folie
● Gespräche mit Architekten
Es mangelt jedoch an Aufgeschlossenheit gegenüber dem Thema sowie der Kooperation zwischen den verschiedenen Ämtern, was zu Nicht-Verantwortlichkeiten und einem geringeren Informationsfluss führt.
Im vergangenen Jahr wurde die Betriebsärztin durch den Personalrat der Schule hinzugezogen. Sie bezog Stellung und bat erneut in verschiedenen Ämtern um Abhilfe. Daraufhin wurde die Schulleitung aufgefordert, Gutachten der Unfallkasse und der Fachkraft für Arbeitssicherheit zum Thema "Hitze an der KMS" einzuholen. Wir warten nun noch auf das Gutachten der Fachkraft für Arbeitssicherheit.